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Deutsche Post
Der einstige Vorläufer von Deutrans war die Derutra AG, die im April 1946 als sowjetische Aktiengesellschaft gegründet wurde. Sie hatte damals die Aufgabe, Transporte von Reparationsgütern aus der sowjetischen Besatzungszone in die UdSSR zu organisieren.
Im Januar 1954 wurde das Unternehmen an die DDR übergeben und agierte fortan unter dem Namen „VEB Deutrans“. Mit der Bildung eines Kombinates im Jahre 1979 änderte sich die Bezeichnung in „VE Kombinat Deutrans“ mit Sitz in Berlin.
Deutrans-Fahrzeuge waren nicht nur in den Kraftverkehrsbetrieben der 15 Bezirksstädte stationiert sondern auch in kleineren Außenstellen. Entscheidend bei der Auswahl der Station war die am jeweiligen Standort für den Export produzierende Industrie.
Eingesetzte Fahrzeugtypen waren beispielsweise Volvo, MAN, Magirus Deutz, Ford, Iveco und Mercedes Benz, auch einen DAF hat es als Einzelstück gegeben. In den Anfangsjahren fuhren auch Saviem und Leyland für die internationale Spedition, wobei zuletzt genannte Marke in Einzelfällen auch später noch importiert wurde. Später kamen, neben den aus dem NSW importierten LKW, auch Lastwagen der Marken Jelcz und Liaz aus dem sozialistischen Lager hinzu.
Aufbauten und Auflieger wurden, wohl aus Kostengründen in großen Stückzahlen von Budamobil/Ungarn, aber auch von LAG/Belgien; Hendricks, Orthaus, Ackermann-Fruehauf, Schmitz, aus der BRD beschafft. Zum Einsatz kamen Pritsche/Plane, Koffer- und Kühlaufbauten, Silo-, Gas-, Tank- sowie Schüttgut- und Schwerlastauflieger. Auch Volumenzüge mit Topsleeper-Kabine hat es bei Deutrans unterschiedlicher LKW-Marken gegeben.
Ganz typisch für die Deutrans-Fahrzeuge war die orangefarbene Lackierung, wobei es aberr auch immer wieder Abweichungen gab. Ende der 80er Jahre wurde das Erscheinungsbild stark vereinfacht, fortan waren die Neufahrzeuge weiß lackiert und je einem blauen und einem orangefarbenen Steifen verziert. Auch der Schriftzug wurde vereinfacht ohne Zusatz "VE Kombinat" verwendet.
Übrigens waren die Fahrzeuge nicht immer mit Deutrans-Beschriftung unterwegs, sondern wurden auch mit Werbung der unterschiedlichsten DDR-Marken versehen. Hierbei musste der Herstellerbetrieb der Marke mit der ein LKW beschriftet war, nicht unbedingt in der Nähe des Stationierungsortes liegen. Als größter Standort ist Potsdam zu erwähnen, wo zuletzt über 160 Fahrzeuge verschiedenster Art beheimatet waren. Von dort wurde wohl auch der Großteil der Ford Escort-Kastenwagen (Courier)und Ford Transit, die für den Kurier- und Express-Zustelldienst beschafft worden waren, eingesetzt.
Die sorgfältig ausgewählten Fahrer sämtlicher Fahrzeuge für den Transitverkehr in das NSW mussten eine gewisse „Linientreue“ vorweisen und waren nicht selten Mitglied der Partei. Gerüchten zufolge wurden die Fahrer hin und wieder im staatlichen Auftrag zum Schmuggel herangezogen. Seit 1992 gehört die größte staatliche Spedition der Geschichte an.
An dieser Stelle sei das Buch "Die Deutrans-Stroy" von Christian Suhr aus dem Verlag Kraftakt empfohlen.
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